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Burnout-Syndrom-Ursachen

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6. April 2021

Burnout-Syndrom-Ursachen, Verlauf und Maßnahmen

Ein Burnout ist die vorläufige Endstation von chronischem Stress.
Lass es erst gar nicht so weit kommen!

In diesem Artikel möchte ich dich für das Thema Burnout sensibilisieren, weil diesem psychischen und physischem Zusammenbruch frühzeitig entgegengewirkt werden kann. Viele Menschen fühlen sich überfordert und erschöpft. Vielleicht spürst du auch schon hier und da stressbedingte Beschwerden wie Verspannungen oder Schlafstörungen. Dies sind erste Anzeichen dafür, dass du mehr Regeneration benötigst.

Was genau ist eigentlich ein Burnout-Syndrom?

Ein Burnout ist ein Zustand der totalen (körperlichen, geistigen und emotionalen) Erschöpfung, also eine existenzielle Krise und das gesamte System streikt.

Das Burnout-Syndrom ist ein Zustand der totalen Erschöpfung

Das Burnout-Syndrom wird teilweise immer noch nicht ernst genommen und als „Modekrankheit“ bezeichnet – obwohl die Betroffenen sehr darunter leiden.

Burnout und Depressionen nehmen immer mehr zu, und psychische Erkrankungen stehen auf Platz 3 der Krankschreibungen. Ab 2022 wird das Burnout-Syndrom in die ICD (Internationale statistische Klassifikation der Krankheiten) aufgenommen. Das Burnout-Syndrom ist gekennzeichnet durch ein Gefühl von Erschöpfung. Dazu kommen eine negative Haltung zum Job und ein verringertes Leistungsvermögen im Beruf.

Laut Definition hat das Burnout-Syndrom also berufliche Ursachen: Stress am Arbeitsplatz, der nicht erfolgreich verarbeitet werden kann. Dadurch wird das Burnout-Syndrom von einer Depression abgegrenzt, deren Erschöpfungszustände auch in anderen Lebensbereichen entstehen können.
Charakteristisch fühlen die Betroffenen sich wie der Name schon sagt „ausgebrannt“ – nichts geht mehr und die Erholung über das Wochenende reicht nicht mehr aus um sich zu regenerieren.

Privates Burnout-Syndrom

Erschöpfung und Überforderung können natürlich auch im privaten Bereich entstehen… in vielen Fällen wird das Burnout-Syndrom ausgelöst durch die Doppelbelastung von Beruf und Familie. Das Privatleben wird zwangsläufig auch durch berufliche Probleme beeinflusst, nur wird das private Burnout-Syndrom wohl zukünftig als Depression diagnostiziert werden.

Welche Symptome hat ein Burnout-Syndrom?

Menschen mit einem Burnout haben keine Kraft mehr, ihren Alltag zu bewältigen, geschweige denn ihrer Arbeit nachzugehen. Die Genesung ist wie bei einer Depression ein langer Weg. Die Symptome sind zum Teil ähnlich wie bei einer Depression: Antriebslosigkeit, Konzentrationsschwierigkeiten, verringertes Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen, Freudlosigkeit, Schlafstörungen… Das Symptom, das beide Krankheiten kennzeichnet, ist „ein Gefühl von Erschöpfung“. Die Betroffenen sehen nur noch den riesigen Berg vor sich, und sind nicht in der Lage, kleine Schritte zu gehen. Ein Gefühl von „alles zu viel“, Überforderung und negative Gedanken in Form von Selbstzweifeln, die zusätzlich viel Energie rauben. Die Abgrenzung zu einer Depression ist wie bereits erwähnt der berufliche Aspekt.

Typische Burnout-Symptome sind:

  • Emotionale Erschöpfung (Gefühle des Versagens, Schuldgefühle, Stimmungsschwankungen)
  • Geistige Erschöpfung (erhöhte Fehleranfälligkeit, fehlendes Kompetenzgefühl, verringerte Leistungsfähigkeit)
  • Körperliche Erschöpfung (chronische Müdigkeit, chronische Kopf- oder Rückenschmerzen)

Wie entsteht ein Burnout-Syndrom?

Ein Burnout-Syndrom entsteht ganz klar durch chronischen Stress. Aber wann wird Stress chronisch bzw. pathologisch? Und warum erkranken manche Menschen mit denselben Bedingungen wie z.B. Kollegen in derselben Abteilung, und andere nicht?
Es gibt viele äußere Faktoren, die zu Stress führen, aber letztendlich ist immer die eigene Bewertung entscheidend. Dazu kommen die generelle Ich-Stärke und die sogenannte Resilienzfähigkeit. Natürlich spielen bei dem Ausbruch einer psychischen Erkrankung auch genetische Faktoren eine Rolle, aber grundsätzlich haben wir immer eine Selbstwirksamkeit. Ich entscheide, ob ich eine Situation als bedrohlich wahrnehme und wie ich damit umgehe! Die Bewertung von Stress sowie der Umgang damit sind sehr individuell.

Einfluss von verschiedenen Faktoren

Neben dem Stress von außen begünstigen bestimmte Eigenschaften und innere Anteile den Ausbruch des Burnout-Syndroms. Ein entscheidender Faktor ist dabei der Perfektionismus und die damit verbundenen hohen Erwartungen. Übertriebener Perfektionismus treibt die Betroffenen ständig zu Höchstleistungen an und damit in die permanente Überforderung. Dazu kommen massive Selbstzweifel verbunden mit dem Gefühl, nicht gut genug zu sein und nicht genügend geschafft zu haben… Viele Klienten berichten mir, dass sie am Ende des Tages immer das Gefühl haben, zu wenig gemacht zu haben, weil sie nicht alles geschafft haben, was sie sich vorgenommen haben. Sie nehmen sich immer viel zu viel vor, und können dann nur sehen was sie NICHT geschafft haben, und nicht was sie alles GESCHAFFT haben, also was GUT gelaufen ist. Sie empfinden einen ständigen Druck, die Dinge ZEITNAH tun zu MÜSSEN, am besten alles auf einmal, und gönnen sich keine Ruhephasen oder kleine Auszeiten. Burnout-gefährdete Menschen machen sich selber sehr viel Druck und alle Aufgaben werden als anstrengend empfunden.

Somit treiben uns unsere inneren Antreiber in die Überforderung und chronische Erschöpfung.
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Zusammenfassung Ursachen – 10 persönliche Faktoren

  1. Perfektionismus
  2. Hohe Anforderungen an sich selbst
  3. Überzogene Erwartungen
  4. Selbstwert über Leistung definieren
  5. Helfersyndrom (nicht „nein“ sagen können)
  6. Opferrolle, Machtlosigkeit (Verlust der Selbstwirksamkeit)
  7. Fehlende Bezugspersonen / Rückhalt
  8. Geringes Selbstwertgefühl
  9. Persönliche Bewertung von Stress und Druck
  10. Individueller Umgang mit Stress (Stressresilienz)

Wie äußert sich ein Burnout-Syndrom?

Ein Burnout-Syndrom ist ein schleichender Prozess, der (kurzfristig) mit Anpassungsstörungen beginnt, d.h. derjenige hat Schwierigkeiten, sich an neue Umstände anzupassen, z.B. ein neues Aufgabengebiet oder ein Teamwechsel. Mittelfristig mündet das Burnout-Syndrom in extremer Belastung und endet schließlich (langfristig) im Zustand des Ausgebranntseins und der vollständigen Erschöpfung mit depressiven Symptomen.

Zuerst nehmen die Betroffenen die Symptome nur unterschwellig wahr. Sie spüren nur, dass irgendwas nicht stimmt… vielleicht ein Unwohlsein oder typische stressbedingte Symptome wie Verspannungen, Schlafstörungen oder Magenprobleme.

Darstellung eines klassischen Verlaufs von der AHAB-Akademie:

Der klassische Verlauf eines Burnout-Syndroms

Im ersten Stadium erhöht sich der Zwang, sich zu beweisen, der sich in verstärktem Einsatz äußert. Es fängt an mit übertriebenem Enthusiasmus, darauf folgen die Vernachlässigung der eigenen Bedürfnisse und Verdrängung von Beschwerden. Werte werden umgedeutet und Hobbies, Familie und Freunde werden zurückgestellt… die oberste Priorität ist der berufliche Erfolg und die berufliche Anerkennung. Die immer stärker auftretenden Probleme und körperlichen Warnzeichen werden weiter verleugnet. Der Betroffene treibt sich trotz Erschöpfung immer weiter zu Höchstleistungen an mit „das geht schon noch“ oder „ich muss doch noch“.
Im zweiten Stadium isoliert sich der Betroffene immer mehr bis hin zum sozialen Rückzug. In diesem Stadium ist es oft schon zu spät und Außenstehende erreichen die Person nicht mehr. Jetzt sind die Verhaltensänderungen aber sichtbar für Kollegen und Angehörige. Spätestens jetzt sollte sich derjenige professionelle Hilfe holen. Das Umfeld möchte unterstützen und Hilfe anbieten, doch die angebotene Unterstützung und gutgemeinten Ratschläge werden abgelehnt. Der Betroffene hat mittlerweile eine gestörte Selbstwahrnehmung und wird von einem extremen Tunneldenken (nur noch auf das Problem fixiert) geleitet. Die sogenannte Depersonalisation bedeutet eine Entfremdung der eigenen Person. An Burnout erkrankte Menschen fühlen eine innere Leere bis hin zur Gefühllosigkeit, was auch typisch ist für eine Depression. Im Endstadium spricht man von der völligen Burnout-Erschöpfung, die dann zur Einlieferung in eine Klinik führt. Der Erkrankte kann einfach nicht mehr so weiter machen. Das ganze System streikt und der Körper zeigt die Alarmstufe rot! Alarmsignale sind also der soziale Rückzug und eine allgemeine Prioritätenverschiebung.

Ein wichtiges Alarmsignal des Burnout-Syndroms ist der soziale Rückzug!

Wie erkennt man ein Burnout-Syndrom?

Für Außenstehende ist ein sich anbahnender Burnout nur schwer zu erkennen, da diejenien alles dafür tun, sich nichts anmerken zu lassen, um weiter zu funktionieren. Sich nach außen hin stark zu geben kostet zusätzlich Kraft und das ist der Teufelskreis der schwindenden Energie. Die Betroffenen sind oft zu stolz sich Hilfe zu holen, deshalb ist es wichtig, sehr sensibel vorzugehen und vielleicht auch einfach nur ein offenes Ohr anzubieten. Durch Zuhören und Ernst nehmen merkt der Betroffene wie gut es tut darüber zu reden. Wenn man dann den Zugang gefunden hat kann man professionelle Unterstützung empfehlen, und aufzeigen, dass derjenige mit dem Problem nicht allein ist.

Jeder kennt wahrscheinlich die ein oder anderen Burnout-Symptome. Das alles sind Warnzeichen des Körpers. Typische stressbedingte Beschwerden und Erschöpfung sind Vorboten eines Burnout-Syndroms. Lies dazu auch meinen BLOG-Artikel „Burnout-Symptome“ mit den 10 häufigsten Warnsignalen.

Wie lange dauert in der Regel die Krankschreibung bei einem Burnout-Syndrom?

Ein Burnout ist keine Erkältung und es ist ein langer Weg bis man wieder voll einsatzfähig ist. Die Heilung ist bei jedem Mensch sehr individuell und hängt von verschiedenen Faktoren ab. Es reicht nicht, sich nur eine Auszeit zu nehmen, sondern die an Burnout erkrankten müssen Strategien zur Stressbewältigung lernen und ggf. ihre Lebensumstände neu ordnen… In den meisten Fällen über mehrere Wochen oder Monate in einer entsprechenden Klinik oder Reha. Die vollständige Genesung kann bis zu einem Jahr dauern. Im besten Fall sollten die Betroffenen sich auch nach der Genesung noch therapeutisch begleiten lassen, damit sie nicht wieder in alte Muster verfallen. Menschen, die schon mal einen Burnout hatten, können rückfällig werden und erneut daran erkranken.

Was hilft gegen ein Burnout-Syndrom?

Wie du einem Burnout präventiv entgegen wirken kannst, erfährst du in meinem nächsten BLOG-Artikel: „Burnout-Symptome - 10 Warnsignale und Präventivmaßnahmen“.

Wenn das Burnout-Syndrom schon weiter fortgeschritten ist, empfehle ich psychotherapeutische Begleitung um Bewältigungsstrategien zu erlernen.

Zunächst einmal ist es wichtig, die Stressquellen zu analysieren sowie Muster und Einstellungen zu hinterfragen, also die eigene Sichtweise zu überprüfen.
Ein Ereignis an sich ist erst mal neutral, und dann kommt meine Bewertung dazu:
Ist es jetzt bedrohlich oder herausfordernd für mich?
Somit ist die Frage entscheidend: Kann ich die Situation bewältigen?
Wenn sie mir Angst macht, gerate ich in Stress. Wenn ich der Meinung bin, dass ich die herausfordernde Situation bewältigen kann, dann wird aus dem berühmten Säbelzahntiger schnell eine dressierte Katze.

Bewertungen kommen in Sekundenschnelle aus dem Unterbewusstsein, aufgrund von Erfahrungen und Konditionierungen. Wir reagieren unbewusst auf bestimmte Trigger mit konditionierten Denkmustern.
Die Hypnosetherapie setzt im Unterbewusstsein an und unterstützt innere Prozesse.

Die Betroffenen lernen sich zu reflektieren und mit ihren inneren Anteilen umzugehen, z.B. mit übertriebenem Perfektionismus oder dem Helfersyndrom, also Grenzen zu setzen und auch mal „nein“ zu sagen. Außerdem gut für sich zu sorgen und ihre Selbstwirksamkeit zurückzuerlangen, regelmäßig die Akkus wieder aufzuladen und Auszeiten für Genussmomente zu schaffen, um wieder Freude empfinden zu können.

Emotionaler Stress wirkt sich auch meistens auf den Selbstwert aus. Gerade Menschen mit Symptomen von einem Burnout oder einer Depression haben den Kontakt zu ihren Ressourcen verloren. Somit geht es bei der Therapie immer um den Aufbau von Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein…
also sich selbst BEWUSST sein.

Judith Sick - Heilpraktikerin für Psychotherapie, Entspannungstrainerin und Burnout-Coach

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Deine Judith - Stark durch Entspannung

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